VoIP Infrastruktur

Eine funktionstüchtige VoIP Infrastruktur setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Wir stellen Ihnen die einzelnen Bestandteile vor und zeigen Ihnen, welche Maßnahmen Sie umsetzen können, um die Sicherheit in Ihrem VoIP-Netzwerk zu erhöhen.

Wie setzt sich eine VoIP Infrastruktur zusammen?

Um zu veranschaulichen, wie sich eine VoIP Infrastruktur zusammensetzt, stellen wir Ihnen ein Fallbeispiel vor. In diesem Fallbeispiel handelt es sich um ein kleineres Unternehmen mit 10 Mitarbeitern, die in einer typischen Büroumgebung arbeiten. Jeder Mitarbeiter verfügt über ein eigenes Tischtelefon. Hinzukommt ein Faxgerät und ein DECT-Mobilteil mit Basisstation. Das Unternehmen hat eine kleine Hardware-Telefonanlage im Einsatz. Um VoIP zu nutzen, ist folgende Netzwerkinfrastruktur notwendig:

  • 1 x Internetanschluss (DSL, Glasfaser)
  • 1 x Router (z.B. Fritzbox)
  • 1 x VoIP-TK-Anlage (kleine Hardware-Lösung)
  • 12 x Endgeräte (10 Tischtelefone, 1 DECT-Telefon, 1 Faxgerät)
  • 1 x Switch
  • gegebenenfalls 1 x Firewall

Um mittels VoIP ins öffentliche Telefonienetz zu gelangen, ist zudem ein SIP-Trunk notwendig.

Router und Internetanschluss

Bei VoIP werden sämtliche Daten, wie zum Beispiel Sprachdaten, über eine Internetleitung übertragen. Das gilt auch für Sprachdaten. Telefoniert wird also heutzutage nicht mehr über eine separate ISDN-Leitung, sondern übers Internet. Um eine hohe Sprachqualität zu erreichen, wird eine Bandbreite von 100 kBit/s im Download und auch im Upload benötigt.

VoIP einfach erklärt: Sie nehmen den Hörer in die Hand und wählen eine Nummer. Das SIP Protokoll stellt eine Verbindung zum Gesprächspartner her. Ihre Stimme wird in digitale Signale umgewandelt und in Form von kleinen Datenpaketen versendet. Am anderen Ende der Leitung werden die digitalen Sprachdaten wieder in analoge Daten umgewandelt. Mit anderen Worten: Ihr Gesprächspartner hört Ihre Stimme. Nachdem einer der beiden Gesprächspartner das Telefonat beendet, baut das SIP Protokoll die Verbindung zwischen den Teilnehmern wieder ab.

Die Datenübertragung läuft bei vielen Providern nach QoS ab, dem sogenannten Quality of Service. Mittels QoS werden Daten nach Relevanz sortiert. Stellen Sie sich beispielsweise vor, dass Sie telefonieren. Beim Telefonieren ist es wichtig, dass die Daten lückenlos und ohne Verzögerung beim Gesprächspartner ankommen. Bei einer E-Mail hingegen ist es nicht ganz so schlimm, wenn die Daten einen kleinen Moment länger unterwegs sind. Daher würden die Sprachdaten in diesem Fall priorisiert übermittelt werden. QoS sorgt also für eine möglichst hohe Qualität bei der Übertragung von verschiedensten Daten.

Um die VoIP-Infrastruktur ans Internet anzubinden, werden Router eingesetzt. Ein Router, beispielsweise die Fritzbox von AVM, bildet die Verbindungsstelle zwischen dem internen Netzwerk und dem Internet. Ein funktionstüchtiger Internetanschluss und ein Router sind also eine Grundvoraussetzung für VoIP-Telefonie und gehören damit zu jeder VoIP-Infrastruktur dazu.

VoIP-Telefonanschluss (SIP-Trunk)

Ein SIP-Trunk ist ein Telefonanschluss für VoIP-Telefonanlagen. Der SIP-Trunk bindet Ihre Telefonanlage an das öffentliche Telefonnetz an. Ihre Telefonanlage ist also einerseits über den Router an das Internet angebunden und andererseits über den SIP-Trunk an das öffentliche Telefonnetz angeschlossen.

SIP-Trunks bieten im Vergleich zu veralteten ISDN-Anschlüssen mehrere Vorteile. Zum einen sind die Kosten für einen SIP-Trunk in der Regel geringer als für einen PMX-Anschluss. Zusätzlich bieten VoIP-Telefonanschlüsse mehr Flexibilität. Sie können individuell festlegen, wie viele Sprachkanäle Sie benötigen. SIP-Trunks sind problemlos skalierbar.

IP-Telefonanlage

Zu jeder VoIP-Infrastruktur gehört natürlich auch eine VoIP-Telefonanlage. Die TK-Anlage leitet eingehende und ausgehende Anrufe entsprechend weiter. VoIP-Telefonanlagen werden in der Regel über eine Weboberfläche bedient. Über die Weboberfläche können Sie zum Beispiel verschiedene Einstellungsmöglichkeiten vornehmen und angebundene Endgeräte konfigurieren.

Es gibt drei unterschiedliche IP-Telefonanlagen:

  • Hardware-Telefonanlage: eignet sich für kleine bis mittelgroße Unternehmen und wird bei Ihnen vor Ort ins Netzwerk eingebunden.
  • Software-Telefonanlage: ist für kleine bis große Unternehmen geeignet und wird auf einem firmeninternen Server installiert.
  • Cloud-Telefonanlage: eignet sich für kleine, große und insbesondere auch wachsende Unternehmen und wird von Ihrem Provider auf einem externen Server im Rechenzentrum gehostet.

Wenn Sie Fragen zu den verschiedenen Anlagentypen haben und eine Beratung für Ihr Unternehmen wünschen, dann steht Ihnen unser Team gern zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch oder können alternativ unser Kontaktformular nutzen, um uns zu erreichen.

Endgeräte und Zubehör für VoIP-Telefonie

Damit Sie telefonieren können, benötigen Sie Telefone und eventuell auch noch andere Endgeräte. Je nach Unternehmen kommen verschiedene Endgeräte in Betracht. VoIP-Telefone verfügen über eine Netzwerkschnittstelle und oft sogar über einen integrierten Switch. Beispielsweise fällt die Wahl in Büroumgebungen häufig auf klassische Tischtelefone. Diese stehen in der Regel auf Schreibtischen oder an Empfangsbereichen und Rezeptionen. Telefonate können dadurch jederzeit vom Arbeitsplatz aus angenommen und abgesetzt werden.

An einigen Arbeitsplätzen werden hingegen Telefone benötigt, die man sich in die Jackentasche stecken und mitnehmen kann. Zum Beispiel bewegen sich Mitarbeiter in Werkstätten und Arztpraxen häufig von einem Raum zum nächsten. Ein kleines DECT-Telefon, das mitgenommen werden kann, ist hierfür sehr gut geeignet. DECT-Telefone funktionieren schnurlos und sind über eine drahtlose Verbindung mit einer Basisstation gekoppelt. Die Basisstation wird möglichst zentral im Unternehmen platziert. Innerhalb einer bestimmten Reichweite können mehrere DECT-Telefone mobil umhergetragen und zum Telefonieren genutzt werden. Eine solche Basisstation benötigt immer einen Anschluss zum lokalen Netzwerk.

Manche Unternehmen möchten aber weder DECT-Telefone, noch klassische Tischtelefone nutzen und ziehen den Einsatz von softwarebasierten Telefonen vor. Solche Softphones können unter anderem auf Ihrem Arbeitsplatz PC installiert und via Computermaus und Tastatur bedient werden. Wir empfehlen Softphones in Verbindung mit einem Headset zu verwenden.

Neben diversen Telefonen haben die meisten Unternehmen auch noch ein analoges Faxgerät im Einsatz. Da das Versenden von Faxen noch immer weit verbreitet ist, gibt es eine Möglichkeit, um analoge Faxgeräte ans VoIP-Netzwerk anzubinden. Mittels VoIP-Analog-Gateway, also einem speziellen Adapter, kann das Faxgerät an Ihre VoIP-Telefonanlage angeschlossen werden. Alternativ dazu bieten die meisten modernen TK-Anlagen auch eine integrierte Fax-Funktion. Das sogenannte FoIP, also Fax via VoIP, ist ein virtuelles Fax. Sollten Sie also ein Fax zugesendet bekommen, kann das eingehende Fax via VoIP per E-Mail, also digital, empfangen werden. Mittels Client funktioniert das auch bei ausgehenden Faxen.

Endgeräte im Überblick:

  • IP-fähige Telefone
  • Headsets
  • DECT-Basisstation und Verstärker
  • Fax-Gerät
  • Türsprechstellen
  • EC-Cash

Switch

Der Switch ist sozusagen eine Verteilerdose im internen VoIP-Netzwerk. Anstatt die Telefonanlage und andere Endgeräte wie Telefone und Fax direkt mit dem Router zu verbinden, wird ein Switch dazwischen geschalten. Der Switch stellt zusätzliche Ports zur Verfügung.

Viele Switche unterteilen heute auch Power over Ethernet (PoE). Wird ein solcher PoE-Switch eingesetzt, benötigt man für IP-Telefon oder Basisstation kein separates Netzteil.

Sicherheit und Ausfallsicherheit von VoIP Infrastruktur

Beim Thema Sicherheit gibt es zwei Aspekte, die unsere Kunden immer wieder beschäftigen. Das ist zum einen die Ausfallsicherheit von VoIP-Telefonanlagen und zum anderen die Datensicherheit beim Versenden von Sprachdaten übers Internet. Daher möchten wir im Folgenden auf diese beiden Aspekte eingehen und häufig gestellte Fragen zum Thema Sicherheit beantworten.

Ausfallsicherheit

Ausfallsicherheit: Viele Kunden fragen sich, was passiert, wenn die Telefonanlage ausfällt? Es gibt mehrere Maßnahmen, die getroffen werden können, um einen Komplettausfall der Telefonie zu vermeiden.

  • Eine zweite Telefonanlage, beziehungsweise ein zweiter Server kann als Failover-System installiert werden. Sollte Ihre Telefonanlage oder Ihr firmeninterner Server mal ausfallen, dann springt das Failover-System ein und hält den Betrieb am Laufen.
  • Um bei einem Stromausfall zu verhindern, dass die Telefonie ausfällt, kann eine USV-Batterie eingesetzt werden. Die Batterie versorgt die entsprechenden Geräte nicht nur für eine bestimmte Zeit mit Notstrom, sondern sorgt auch für ein geordnetes Herunterfahren der Endgeräte.
  • Im Falle einer Internetstörung kann eine Rufumleitung hilfreich sein. Wenn die Telefonie aufgrund einer Internetstörung ausfällt, können die eingehenden Anrufe via Rufumleitung z.B. auf ein Smartphone umgeleitet werden. Dadurch bleiben Sie für Ihre Kunden telefonisch erreichbar und können selber auch Anrufe tätigen.

Datensicherheit

Datensicherheit:

  • Moderne Telefonanlagen unterstützen in der Regel SRTP. Dieses Protokoll sorgt dafür, dass Sprachdaten verschlüsselt werden. Um die gesamte Sprachübertragung zu verschlüsseln, ist es wichtig, dass beide Gesprächspartner Endgeräte verwenden, die ebenfalls Sprachverschlüsselung unterstützen.
  • Außerdem sollte jedes Firmennetzwerk mit einer Firewall abgesichert werden. Eine Firewall verhindert unter anderem, dass schädliche Maleware ins Netzwerk gelangt.
  • Interne Systeme können mit sicheren Passwörtern geschützt werden. Ein sicheres Passwort sollte aus mindestens 8 Zeichen mit Zahlen, Sonderzeichen und großen und kleinen Buchstaben bestehen.
  • In der Telefonanlage selbst können Zugangsberechtigungen und Administratorenzugänge vergeben werden. Hier sollten nur berechtigte Personen Zugriff bekommen.
  • Es ist wichtig, die Telefonanlage regelmäßig zu updaten, um mögliche Sicherheitslücken zu schließen. Die meisten Provider wie die ansit-com GmbH bieten Ihren Kunden Updateservices an, bei denen die Anlage regelmäßig aktualisiert wird.

Es gibt also zahlreiche Maßnahmen, um Ihr VoIP-Netzwerk abzusichern. Wenn Sie noch Fragen zum Thema VoIP und Sicherheit haben oder allgemeine Fragen zu Ihrem Netzwerk, dann stehen wir Ihnen gerne zur Seite.

Tel: 030 - 208 477 964

E-Mail: sales@ansit-com.de