Bei der Anschaffung einer IP Telefonanlage stehen viele Unternehmen vor der Frage, welche vorhandenen Endgeräte sich auch zukünftig nutzen lassen. Es ist natürlich keines Wegs der Fall, dass alte Geräte nicht mehr verwendet werden können, vielmehr stellt sich die Frage nach den Kosten und den benötigten Funktionen.
Alte analoge Endgeräte sind immer noch nicht selten in der Unternehmenswelt anzutreffen. Spielt die Telefonie keine besonders große Rolle oder ist das Budget für die Anschaffung einer neuen Telefonielösung nur begrenzt, wird oftmals darüber diskutiert, ob die Analogtelefone weiterverwendet werden sollen. Hierzu sollte bedacht werden, dass eine Anlage mit zusätzlichen Analoganschlüssen oder alternative VoIP-Adapter benötigt werden, um die analogen Telefone in das IP-Netz zu integrieren. Hier sollte zwingend gegenübergestellt werden, ob die Investitionskosten für die Analoganschlüsse sinnvoll sind. Sie sollten hierzu auch beachten, dass analoge Telefone gegenüber VoIP-Telefonen kaum Funktionen bieten.
Auch wenn Fax nach und nach an Bedeutung verlieren wird, gibt es viele Unternehmen, die einen Teil ihrer Aufträge oder Kundenkommunikation damit durchführen. In vielen Fällen stehen Multifunktionsdrucker mit integriertem Fax zur Verfügung, die auch mit dem Wechsel auf eine IP Telefonanlage weiter betrieben werden sollen. Klassische Faxgeräte haben immer einen Analoganschluss und können durch einen Wandler oder Analogport der Anlage einfach angeschlossen werden. Selbstverständlich ist auch ein Mischbetrieb denkbar. Beispielsweise können eingehende Faxdokumente an eine E-Mail-Adresse weitergeleitet werden, während ausgehende Faxdokumente mit einem Gerät versendet werden können. Auch ein Mix aus analogen Faxgeräten und virtuellen Faxgeräten (Fax over IP) lässt sich problemlos einrichten.
In größeren Büros oder Praxen werden Türsprechanlagen eingesetzt, um das Öffnen von Türen für Mitarbeiter und Kunden zu ermöglichen. Auch viele moderne Türsprechanlagen setzen noch auf eine analoge Technik, die über einen VoIP-Analog-Adapter angeschlossen werden muss. Je nach Konfigurationsmöglichkeiten der Türsprechanlage lässt sich dann die Tür auch via Telefon öffnen.
Neben analogen Telefonen und Türsprechstellen werden häufig auch Alarmanlagen über eine Telefonanlage verwaltet. Hintergrund ist, dass im Falle eines Sicherheitsvorfalls ein bestimmter Personenkreis per Telefon informiert wird. Eine moderne VoIP Telefonanlage ermöglicht ein einfaches Einbinden der Alarmanlage über einen Analog-Adapter. Die Alaramanlage wird dann ganz einfach als Nebenstelle an der TK-Anlage registriert.
Mit einem VoIP-Analog-Adapter, oft auch kurz ATA-Box (Analog-Telefon-Adapter) genannt, lassen sich analoge Endgeräte einfach in das VoIP-Netz integrieren. Je nach Ausstattung lassen sich an einer Box meist mehrere Endgeräte anschließen. Ein bekanntes Beispiel für eine ATA-Box ist beispielsweise der Cisco SPA 112 Adapter, der zwei Endgeräte versorgen kann. Dieser ermöglicht es, die Telefonleitungen unabhängig voneinander und über einen Webbrowser konfigurieren zu lassen.
Der Vorteil einer ATA-Box gegenüber festen Analogsteckplätzen in der Telefonanlage ist, dass sich die vorhandenen Geräte meist deutlich flexibler und mit geringerem Aufwand anschließen lassen.
Ein Adapter muss nicht immer angeschafft werden. Einige Router oder Modems verfügen über analoge Steckplätze, die sich auch für zukünftige Telefonieszenarien unter Umständen verwenden lassen. Wichtig ist in dem Fall, dass die integrierte Telefoniefunktion der Anlage vom Router abgekoppelt werden kann und eine Gateway-Funktionalität bieten.