Providerwechsel und Voice over IP - Hinweise und Tipps

Denken Sie darüber nach Ihren Anschlussanbieter zu wechseln? Oder steht Ihnen eine Vertragskündigung wegen anstehender VoIP Umstellung bevor? In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie bei einem Wechsel Ihres Providers beachten sollten und wieso es besser ist, den alten Vertrag nicht alleine zu kündigen.

Gründe für einen Anbieterwechsel

Derzeitig findet die Umstellung von ISDN auf VoIP Telefonie statt. Seit 2017 wird das ISDN Netzwerk schrittweise abgeschaltet und auf VoIP Telefonie umgestellt. Durch die Umstellung auf Voice over IP werden neue Anlagenanschlüsse benötigt, um die Telefonanlagen an das IP basierte Telekommunikationsnetz anzuschließen. Das hat zur Folge, dass Anschlussanbieter (Provider) die alten Verträge ihrer Kunden kündigen und in der Regel neue SIP Trunk Verträge anbieten. Kunden können sich dann entscheiden, ob sie einem neuen Vertrag zustimmen oder den Provider wechseln, um beispielsweise Kosten einzusparen. Die Umstellung auf VoIP Telefonie kann also auch gleichzeitig als Anlass für einen Providerwechsel genutzt werden, um den idealen Vertrag zur passenden Kondition zu finden.

Natürlich können Sie als Kunde ebenfalls jederzeit von Ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machen. Sind Sie beispielsweise unzufrieden mit Ihrem derzeitigen Anbieter, lohnt es sich durchaus über einen Anbieterwechsel nachzudenken. Denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Providern, die Telefonanschlüsse zu unterschiedlichen Preisklassen anbieten. Darüber hinaus stehen auch einige VoIP Anbieter als Provider zur Verfügung und bieten neben IP Telefonielösungen auch Telefonanlagenanschlüsse an.

Als Kunde hat man daher eine große Auswahl an unterschiedlichen Providern, weshalb Angebote kritisch genau unter die Lupe genommen werden sollten. Unzufriedenheit mit dem Preisleistungsverhältnis oder dem Kundenservice, fehlende Funktionalität oder unzureichende Gesprächsqualität müssen daher nicht einfach hingenommen werden, sondern können als Anlass dafür dienen, einen neuen Provider auszuwählen. Darüber hinaus profitiert man bei einem Providerwechsel als Neukunde meist von zusätzlichen Vergünstigungen. Mehrere Anbieter zu vergleichen, kann sich daher durchaus lohnen, um das richtige Angebot zum idealen Preis zu finden.

Gründe für einen Wechsel im Überblick:

  • Pflichtumstellung auf VoIP
  • Unzufriedenheit mit aktuellem Provider
  • große Auswahl an Anschlussanbietern
  • Preisvorteile als Neukunde
  • Kostenersparnis durch verbesserte Tarife

Was Sie vor einem Providerwechsel beachten sollten

Wenn Sie den Vertrag Ihres alten Anbieters kündigen möchten, sollten Sie dies auf jeden Fall mit Hilfe Ihres neuen Providers tun. Dieser übernimmt in der Regel die Kündigung Ihres alten Vertrages und stellt sicher, dass sich Vertragsende beim alten Provider und Vertragsbeginn beim neuen Anbieter zeitlich nicht überschneiden und der Wechsel reibungslos vonstattengeht.

Darüber hinaus kümmert sich der neue Provider um die Portierung Ihrer Rufnummern. Dadurch können Mitarbeiter ihre gewohnten Rufnummern bzw. Rufnummernblöcke einfach weiterverwenden. Kündigen Sie Ihren Vertrag selbstständig, ist eine Portierung der Rufnummern nicht immer möglich, wodurch Sie Ihre gewohnten Rufnummern in der Regel verlieren. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Sie eine Kündigung mit Vertragsumstellung bei ein und demselben Provider durchführen.

Um den alten Vertrag zu kündigen, benötigt Ihr neuer Provider folgende Informationen von Ihnen:

  • Firmenname
  • Adresse
  • Anschlussinhaber
  • Anschlussart (Mehrgeräte- oder Anlagenanschluss)
  • Einzelrufnummer(n) bzw. Rufnummernblöcke

Es ist besonders wichtig, dass diese Informationen aktuell und vollständig sind. Fehlen wichtige Angaben, kann der alte Provider die Kündigung ablehnen. Um also unnötige Verzögerungen beim Providerwechsel zu vermeiden, sind die obenstehenden Informationen besonders wichtig, damit eine fristgemäße Kündigung eingehalten werden kann. Um diese Angaben zu finden, ist es meist hilfreich auf einer Telefonrechnung nachzuschauen.

Darüber hinaus sollten Sie vor einem Wechsel prüfen wie hoch das Telefonieaufkommen in Ihrem Unternehmen ist und welchen Funktionsumfang die neue Anlage erfüllen soll. Auch wenn Flatratetarife zwar eine gewisse Kostenkontrolle ermöglichen, sind sie nicht immer zwingend die günstigste Alternative.

Anschlusstypen: nomadische und leistungsgebundene Anschlüsse

Voice over IP ermöglicht grundsätzlich eine deutlich höhere Flexibilität als ISDN- oder Analog-Anschlüsse. Je nach Typ des SIP-Telefonanschlusses kann diese Flexibilität jedoch etwas eingeschränkt sein. Grundsätzlich unterscheidet man in zwei Anschlusstypen: nomadisch nutzbare Anschlüsse und leistungsgebundene Anschlüsse.

AnschlusstypMerkmale
leistungsgebunden
  • Anschluss wird mit dazugehöriger Internetleitung ausgeliefert
  • kann nicht mit einem anderen Internetanschluss genutzt werden
  • für Cloud Telefonanlagen nicht nutzbar
  • kann nur am Standort genutzt werden
nomadisch nutzbar
  • Internetleitung kann frei gewählt werden
  • Anschluss ist nicht standortgebunden
  • für Cloud-Telefonanlagen optimal

Die meisten nomadischen Telefonanschlüsse werden als klassische SIP-Trunks angeboten. Einige Provider benötigen eine exklusive Willenserklärung, dass der Anschluss nomadisch nutzbar ist.

Fazit

Den Anschlussanbieter zu wechseln kann sich also durchaus lohnen, wenn Sie beispielsweise Kosten einsparen möchten, eine höhere Flexibilität wünschen oder mit den Leistungen Ihres derzeitigen Anbieters unzufrieden sind. Streben Sie einen Wechsel an, ist es in jedem Fall zu empfehlen, die Kündigung Ihres Vertrages über Ihren neuen Provider durchführen zu lassen. Denn nur so besteht die Möglichkeit, dass Ihre Rufnummern und Rufnummernblöcke portiert werden und der Wechsel reibungslos vonstattengeht.


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Erfahren Sie hier nützliche Tipps zur Portierung von Rufnummern.