Was ist ein DECT-Telefon?
Ein DECT-Telefon ist ein schnurloses Mobilgerät, das über Funk betrieben wird. Vor allem für Mitarbeiter, die keinen festen Arbeitsplatz haben oder eine hohe Mobilität wünschen, sind DECT-Telefone praktisch. Denkt man beispielsweise an Werkstätten oder Krankenhäuser in denen Mitarbeiter den ganzen Tag in Bewegung sind, kann das DECT-Telefon ganz einfach mitgenommen werden. Mittels DECT-Telefon lässt sich also eine flexible Erreichbarkeit schaffen.
Was versteht man unter DECT?
DECT, auch Digital Enhanced Cordless Telecommunications genannt, ist ein Funkstandard für schnurlose Telefonie. DECT-Telefonie funktioniert also ohne Kabel, wodurch Mitarbeiter über mehr Mobilität am Arbeitsplatz verfügen. Weitere Informationen zur Funktionsweise und zur Integration in VoIP-Telefonanlagen finden Sie in unserem Artikel zum Thema: IP-Telefonie und DECT.
Wie funktioniert ein DECT- Telefon?
Die Funktionsweise ist spielend einfach:
- ein DECT-Telefon kommuniziert über eine DECT-Basisstation mit der VoIP-Telefonanlage
- kommt beispielsweise ein Anruf rein, sendet die Telefonanlage ein Signal an die Basisstation
- diese sendet wiederum ein Signal an das DECT-Telefon
- das Telefon klingelt.
Lässt sich die Reichweite von DECT-Basisstationen erweitern?
Eine DECT- Basisstation ist der Vermittler zwischen VoIP Telefonanlage und DECT-Telefon. An einer Basisstation können mehrere DECT-Telefone betrieben werden. Wie viele genau hängt dabei von der jeweiligen Basisstation ab. Beispielsweise lassen sich an der N510 IP Pro Basisstation von Gigaset bis zu 6 Mobilteile anbinden. Für große Unternehmen gibt es auch leistungsstarke Multizellensysteme wie die N870 IP Pro von Gigaset. An dieser Basisstation lassen sich bis zu 250 Telefone anschließen.
DECT-Basisstationen haben eine gewisse Funkreichweite. Innerhalb des Funkbereichs können sich Mitarbeiter flexibel hin und her bewegen, ohne, dass das Gespräch abbricht. Möchten Sie größere Bereiche oder Gebäudekomplexe mit DECT ausstatten, kann ein DECT-Verstärker, auch Repeater genannt, eingesetzt werden. Die Repeater werden dann dort aufgestellt, wo kein oder nur noch ein schwaches Signal ankommt. Verlässt dann beispielsweise ein Mitarbeiter im Gespräch eine Funkzelle, dann übernimmt die nächstgelegene Funkzelle. Dadurch können sogar mehrere Etagen mit einem DECT-Netzwerk ausgerüstet werden.
GAP Standard bei DECT-Telefonen
GAP steht für Generic Access Profile. Mittels GAP lassen sich Endgeräte verschiedener Hersteller an einer Basisstation anbinden. Voraussetzung dafür ist, dass alle angeschlossenen Telefone inklusive der Basisstation GAP unterstützen. Der volle Funktionsumfang der einzelnen Telefone lässt sich dadurch jedoch nicht nutzen. Daher verzichten einige Hersteller mittlerweile sogar auf GAP, damit Kunden bei der Nutzung Ihrer DECT-Geräte vom vollen Funktionsumfang profitieren können.
DECT-Telefone im Vergleich
Es gibt zahlreiche Hersteller für DECT-Telefone. Dazu gehören unter anderem Gigaset, Snom und Yealink.
- beispielsweise bietet Gigaset mit dem SL750H Pro ein komfortables DECT-Telefon für Büroumgebungen
- mit dem W60P hat Yealink ein leistungsstarkes Bundle aus Schurlostelefon und Basisstation für Vieltelefonierer entwickelt
- für raue Umgebungen wie zum Beispiel Werkstätten bietet Snom mit dem M85 ein robustes Mobilteil mit integrierter Totmanneinrichtung
Spezial DECT-Telefone
Für bestimmte Arbeitsumgebungen werden besonders robuste Telefone benötigt. Es gibt DECT-Telefone, die den sogenannten IP 65 Standard unterstützen. Das bedeutet, dass die Telefone unter anderem eine stabile gummierte Oberfläche haben und spritzwassergeschützt sind. Dadurch sind solche DECT-Telefone äußerst robust und stoßfest.
Je nach Anforderung des eigenen Unternehmens lässt sich also ein ideales DECT-Telefon finden.
Neben DECT-Telefonen gibt es auch noch schnurlose WLAN Telefone. Diese können neben Sprachdaten auch noch Video- und Bilddaten übertragen. Als Basisstation nutzen WLAN Telefone einen Router. Voraussetzung für die Nutzung ist ein gut ausgebautes WLAN Netzwerk. WLAN Telefone sind sowohl schnurgebunden als auch schnurlos erhältlich. Im direkten Vergleich bieten WLAN Telefone eine größere Funktionalität, sind dafür aber auch kostenaufwendiger. Hinzukommt, dass DECT-Systeme in der Regel eine größere Reichweite haben.
Sicherheit und DECT
Einige Kunden sorgen sich bei DECT-Geräten um Strahlung. Ob DECT-Strahlung für den menschlichen Körper schädlich ist, ist nicht bekannt. Viele Hersteller nehmen die Sorgen ihrer Kunden dennoch ernst und entwickeln mittlerweile strahlungsarme DECT-Geräte. Zum Beispiel verfügen neuere Modelle von Gigaset über ECO DECT. Dadurch wird die Strahlung der Telefone um bis zu 80% reduziert. Beim Kauf eines DECT-Systems ist es also durchaus sinnvoll auf strahlungsarme Geräte zu setzen.
Weitere Informationen finden Sie im Infoblatt des Bundesamtes für Strahlenschutz zum Thema Strahlung und DECT.
Ein weiterer Aspekt der immer wieder Fragen aufwirft ist die Abhörsicherheit von DECT-Telefonen. Moderne DECT-Geräte verfügen in der Regel über eine integrierte Verschlüsselung. Achten Sie also am besten auch hier beim Kauf darauf, dass eine Verschlüsselung bereits implementiert ist.
Sie haben Fragen zum Thema Sicherheit und DECT? Dann hilft Ihnen unser Vertriebsteam gerne weiter: Tel. 030 - 208 477 964.
Kann DECT-Telefonie ins Home Office verlegt werden?
Theoretisch ist es möglich, DECT-Telefone auch im Home Office zu nutzen. Benötigt wird dafür eine DECT-Basisstation. Anders als im Büro müsste hier jeder Home Office Arbeitsplatz mit einer eigenen Basisstation ausgestattet werden. Eine einfache Alternative fürs Home Office bieten daher Smartphones. Diese lassen sich ganz einfach mittels Smartphone-Integration mit Ihrer VoIP-Telefonanlage verbinden. Dies ist eine praktische Lösung, um auch im Home Office schnurlos zu telefonieren.