Wenn wir heute telefonieren, geht nichts ohne Internet. Voice over IP, auch Internettelefonie genannt, hat sich als neuer Telefoniestandard durchgesetzt. Eine hohe Sprachqualität und Sicherheit bei der Datenübertragung sind dabei wichtige Schlüsselfaktoren. Wir zeigen Ihnen, wie Internettelefonie funktioniert und was es in den Punkten Sprachqualität und Sicherheit zu beachten gibt.
Zusätzlich stellen wir Ihnen drei Typen von Telefonanlagen vor, damit Sie eine Entscheidungshilfe haben, ob für Ihr Unternehmen eine Telefonanlage als Hardware Variante, als Software-Appliance oder eher aus der Cloud in Frage kommt.
Der Begriff Internettelefonie ist heute Standard in der Telekommunikation. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen führen heute ihre Gespräche über das Internet, statt über der mittlerweile veralteten Analog- oder ISDN-Technik. Der Vorteil ist, dass zahlreiche Geräte und Anschlüsse nicht mehr benötigt werden. Für die Telefonie werden lediglich eine Internetleitung wie DSL oder Glasfaser, eine Telefonanlage und ein IP basierter Telefonanschluss, auch als SIP-Trunk bezeichnet, benötigt. Selbst die heutigen Telefonanlagen können auf Wunsch sogar softwarebasiert sein.
Zusammenfassend besteht die Internettelefonie also aus folgenden Säulen:
Beispiel:
ansitel IPsmart
Für wen geeignet:
Für kleinere bis mittlere Unternehmen, die etwa 3 bis 30 Endgeräte (Telefone, Fax, SIP-Clients) anschließen wollen.
Was wird benötigt? Ein einfacher Router wie eine Fritzbox, sowie ein internetbasierter Telefonanschluss. Für den Anschluss von IP-Telefone wird dann meist noch ein Switch benötigt.
Alternativen:
cloudbasierte oder rein softwarebasierte Telefonanlagen
Beispiel:
ansitilne flexSIP
Für wen geeignet?
Sowohl für kleine als auch für große Unternehmen
Was wird benötigt?
ein Internetanschluss, eine Telefonanlage oder ein Router mit integrierter Telefoniefunktion
Alternativen:
leitungsbasierte Telefonanschlüsse von Providern wie Deutsche Telekom oder Vodafone
Beispiel:
Yealink SIP-T54W
Für wen geeignet?
für Mittel- bis Vieltelefonierer
Was wird benötigt?
ein Ethernet-Anschluss
Alternativen:
Softphones bzw. SIP-Clients, die auf einem Rechner oder auf dem Smartphone installiert werden
Um über das Internet telefonieren zu können, müssen die Gesprächsdaten verpackt und mit bestimmten Protokollen versendet werden. Ähnlich wie eine Internetseite, deren Informationen über Hypertext Transfer Protokoll (HTTP) verschickt werden, wird auch auf Gesprächsseite ein Protokoll benötigt, um die Gesprächsdaten zu komprimieren, zu verschlüsseln und schließlich an den Empfänger zu senden. Das wohl am häufigsten verwendete Protokoll ist das Session Initiation Protocol, besser bekannt unter seiner Abkürzung SIP.
Voice over IP – oder kurz VoIP – ist häufig der Zentralbegriff, wenn man von Internettelefonie spricht. Die Gespräche selbst werden über ein Computernetzwerk verarbeitet und schließlich an die entsprechenden Übertragungsprotokolle (z.B. SIP) übergeben, um mit Teilnehmern außerhalb des eigenen Netzwerks zu sprechen.
Genau genommen könnte man mit einer IP-Telefonanlage auch lediglich innerhalb eines Netzwerks telefonieren, wofür kein Internet benötigt werden würde. Teilnehmer, die also intern an einem Standort telefonieren, benötigen zwar ein Protokoll, das die Gespräche überträgt, jedoch keine Internetverbindung. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass das Unternehmen einen Telefonieserver am Standort hat. Bei Verwendung einer Cloud-Telefonanlage, wird logischerweise wiederum Internet benötigt.
Zu einem VoIP-Netzwerk gehören eine moderne VoIP-Telefonanlage, IP-fähige Endgeräte, ein Internetanschluss und ein VoIP-Telefonanschluss.
Alternativ können auch analoge Endgeräte und ältere ISDN-Telefonanlagen weiter genutzt werden. Mittels Gateway (VoIP-Analog-Adapter) können analoge Endgeräte an Ihre IP-Infrastruktur angebunden werden.
Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass ISDN-TK-Anlagen und analoge Endgeräte weitaus weniger Funktionen bieten und daher nicht mit modernen VoIP-Lösungen mithalten können. Deshalb wird diese Variante in der Regel eher als Übergangslösung eingesetzt.
Beim Wechsel von ISDN zu VoIP wird häufig gefragt, welche Sprachqualität die Gesprächsverbindungen haben. Grundsätzlich gibt es bei einem gut konfigurierten Netzwerk, einer ausreichenden DSL-Leitung und durch Nutzung qualitativ hochwertiger VoIP-Produkte keinerlei Einbußen in der Sprachqualität.
Ein wesentlicher Qualitätsfaktor ist die verwendete Internetleitung. Vor allem bei Unternehmen, die mehrere Mitarbeiter beschäftigen, sollte auf eine ausreichende DSL-Leitung geachtet werden. Als Faustregel sollte man etwa 100 kbit pro Sekunde für ein Gespräch in beide Richtungen einplanen. Denn das ist eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Sprachqualität. Insofern mit dem DSL-Anschluss auch noch gesurft wird oder häufig Daten über beispielsweise FTP ausgetauscht werden, können Anschlüsse mit geringer Bandbreite durchaus problematisch werden.
Nehmen wir an, ein Unternehmen beschäftigt 20 Mitarbeiter, von denen gleichzeitig 12 telefonieren. In diesem Fall müsste eine ungefähre Bandbreite von 1,2 Mbit pro Sekunde aufgebracht werden. Ein Internetanschluss mit einer Bandbreite von 6 Mbit/s würde die Gespräche zwar problemlos bewältigen können. Problematisch wird es jedoch dann, wenn der Internetanschluss dann für weitere Zwecke (Downloads, Uploads, Surfen) rege verwendet wird.
Reicht die Bandbreite nicht aus, kann es zu Verlusten in der Sprachqualität oder gar zu Gesprächsabbrüchen kommen. Daher spielt die vorhandene Bandbreite also eine maßgebliche Rolle für die Sprachqualität bei VoIP-Telefonie.
VoIP-Telefonie bietet im Vergleich zu ISDN zahlreiche Vorteile. Die wichtigsten Vorteile haben wir in der folgenden Übersicht für Sie zusammengefasst.
Eine häufige Frage für neue Anwender ist, wie sicher VoIP-Telefonie eigentlich ist. Grundsätzlich ist das Telefonieren über IP nicht sicherer oder unsicherer als ISDN. Voraussetzung dafür ist, dass das Unternehmen sämtliche Sicherheitsstandards einhält, die für ein sicheres Internet von Bedeutung sind.
Andere Sicherheitsrisiken, die berücksichtigt werden sollten, betreffen die Telefonanlage selbst. Da die Anlage in den meisten Fällen über das Internet erreichbar ist, könnten potentielle Betrüger versuchen, die Telefonanlage zu hacken. Für Unternehmen würde ein solcher Vorfall einen erheblichen Eingriff in den Datenschutz bedeuten und kann unter Umständen weitere Risiken wie die Übernahme von Leitungen nach sich ziehen. Bei der Anschaffung einer Telefonanlage sollte beim Hersteller nach dem jeweils gültigen Sicherheitskonzept nachgefragt werden. So ist es beispielsweise wichtig, die IP Adressen derer, die sich mehrfach falsch an der TK-Anlage angemeldet haben, zu sperren.
Da es sich bei modernen Telefonanlagen in der Regel um softwarebasierte Telefonielösungen handelt, sollten Unternehmen grundsätzlich folgende Aspekte beachten:
Darüber hinaus ist es ratsam, beim Kauf einer neuen Telefonanlage zu erfragen, ob die Anlage SRTP, also Sprachverschlüsselung unterstützt. Die meisten modernen VoIP-Telefonanlagen haben eine Sprachverschlüsselung bereits integriert.
Wer sich auf dem Markt nach einer neuen Telefonielösung umsieht, wird bald vor der Entscheidung stehen, ob eine Cloud-Telefonanlage oder eine hardwarebasierte Telefonanlage angeschafft werden soll. Beide Lösungen haben natürlich jeweils ihre Vor- und Nachteile, die wir Ihnen kurz erläutern wollen.
Bei einer Cloud-Telefonanlage steht Ihre Telefonanlage in einem Rechenzentrum und ist ausschließlich über das Internet erreichbar. Daher spricht man auch von SaaS, also Software as a Service. Da am Standort selbst keine hardwarebasierte Anlage mehr verwaltet werden muss, fallen ein Großteil der Wartungskosten weg, die u.a. durch eigene Techniker oder einem Fremddienstleister getragen werden müssten. Dafür fallen bei cloudbasierten Diensten immer monatliche Gebühren für den Betrieb der TK-Anlage an. Cloud-Telefonanlagen sind gut skalierbar und zeichnen sich meist durch zahlreiche Funktionen aus. Nachteilig ist jedoch, dass individuelle Einstellungen oder Wünsche in vielen Fällen nicht machbar sind oder hohe Folgekosten mit sich bringen.
Bei einer hardwarebasierten Telefonanlage (Appliance) verwalten Sie die Telefonanlage selbst an Ihrem Standort. Für den Kauf eines solchen Telefonieservers fallen in den meisten Fällen einmalige Investitionskosten an, wodurch unter Umständen weitere Wartungskosten einkalkuliert werden müssen. Wartungskosten können dann auftreten, wenn die Anlage erweitert werden soll, wenn Hardwareteile defekt sind oder wenn jährliche Updates installiert werden. Bei maßgeschneiderten Lösungen wie einer ansitel flexVoIP werden individuelle Wünsche berücksichtigt, die eine hohe Flexibilität ermöglichen.
Eine Software Telefonanlage wird, genau wie die Hardware-Lösung, bei Ihnen vor Ort gehostet. Benötigt wird hierfür ein leistungsstarker Server und bestenfalls IT-Fachkräfte, die sich um die Konfiguration und Wartung des Servers und der Software kümmern. Telefonanlagen als Software Variante sind sehr flexibel. Abhängig von der eigenen Serverkapazität kann die Telefonanlage beliebig skaliert werden.
Vergleich von Cloud-Telefonanlage mit Hardware-Appliance und Software Telefonanlage:
Cloud-Telefonanlage | Hardware-Appliance | Telefonanlage Software | |
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Anschaffungskosten | monatliche Kosten | einmalige Kosten | einmalige Kosten |
Flexibilität | sehr flexibel | sehr flexibel | sehr flexibel |
Wartungskosten | sehr gering | abhängig vom Wartungsaufwand | Wartung durch IT-Fachkräfte empfohlen |
Skalierbarkeit | sehr hoch | hoch | sehr hoch |
Ausfallsicherheit | hoch | flexibel auswählbar | flexibel auswählbar |
Funktionsvielfalt | hoch | sehr hoch | sehr hoch |
Installationsaufwand | gering | mäßig bis hoch | mäßig bis hoch |